Monat: Januar 2023

Verbandsmeisterschaften im Januar 2023 – Nachlese

Im Januar diesen Jahres fanden die Verbandsmeisterschaften der verschiedenen Jugendklassen U18/w – U10/w statt.

Für die U18/w-U12/w wurden die Meisterschaften wie gewohnt in der Jugendherberge Wolfsberg in Kranenburg ausgetragen. Wir reisten frohen Mutes mit den vorab qualifzierten Kindern an (03.-07.01.2023), doch aufgrund von Erkrankungen kam es leider zu ein paar verfrühten Abreisen bzw. einer verhinderten Anreise. Schade! Die anderen haben sich aber nicht entmutigen lassen und so hatten wir doch noch einige gute Platzierungen zu feiern.

Linus schaffte es in der starken U12 Gruppe den Vizemeistertitel zu erringen. Hier ging es aufgrund der Punktgleichheit von 4 Spielern auf den Plätzen 2-5 ins stechen, mit ein paar spannenden Blitzpartien, in denen sich Linus durchsetzen konnte.

Kenan schaffte es in der U12 auf einen guten 10. Platz. Er kann noch dieses und nächstes Jahr U10 spielen. Charlotte spielte sogar 2 Klassen höher (U14w) und konnte auch hier schon Punkten.

Fabian spielte auch ein gutes Turnier und erreichte Platz 8 in seinem ersten U18 Jahr.

Die U10/w Verbandsmeisterschaft (28.01.2023) wurde wie bereits im letzten Jahr als Schnellschachturnier (20min Bedenkzeit) durchgeführt, als Open, ohne vorherige Qualikation. In der U10 gab es 47, in der U10w 15 Teilnehmer. Wir nahmen mit insgesamt 11 hochmotivierten Kindern teil.

Am Ende konnten wir in beiden Klassen mit Nicole und Felix die Vizemeister stellen.

Auch Luke erreicht mit Platz 8 eine tolle Top-10 Platzierung.

Alle anderen konnten auch noch einiges an Punkten und Erfahrungen sammeln.

Für die weiterqualifzierten Kinder geht es nun im April wieder auf den Wolfsberg, um sich auf NRW Ebene zu messen und vielleicht für die DJEM 2023 zu qualifzieren. Wir drücken die Daumen.

Grundschulmeisterschaft Kreis Viersen 2023

Am 27.01.2023 fand die erste Grundschulmeisterschaft des Kreises Viersen in der Regenbogenschule in Kempen statt. 8 Schulen mit Insgesamt 12 Teams stellten sich der Herausforderung, dabei viele Teams mit Kinder mit sehr wenig Schach und keinerlei Turniererfahrung. Da ist alleine schon das regelmäßige drücken der Schachuhr nach einem Zug erfahrungsgemäß eine Herausforderung.

2 Grundschulteams traten mit SpielerInnen vom SK Turm Schiefbahn an. Eins von zwei Teams der Hubertusschule aus Willich-Schiefbahn und das Team der Gemeinschaftsgrundschule aus Willich (Wekeln). Das Team 1 der Hubertusschule Schiefbahn, mit 4 Vereinskindern, konnte sich hier den zweiten Platz erspielen (8/10 Punkte), direkt hinter dem Gewinnerteam aus der Regenbogenschule Kempen (10/10 Punkte), welches sehr gut besetzt war mit 4 Kindern von den Schachfüchsen aus Kempen (Platz 7 auf NRW-Ebene im Vorjahr). Das Team der Grundschule Wekeln erreichte mit 2 Vereinskindern, nur durch die Zweitwertung entschieden, einen tollen dritten Platz (8/10).

Ein sehr schönes Ergebnis für Schiefbahn ist das Abschneiden des zweiten Teams der Hubertusschule, das ganz ohne Vereinskinder und ohne Turniererfahrung auf Platz 5 landete (6/10 Punkte).

Offizielle Pressemitteilung vom Kreise Viersen.

Erfolgreiche Jugendarbeit beim Turm Schiefbahn

Die Rheinische Post hat uns am Freitag den 13.01.2023 besucht und einen schönen Artikel über unsere erfolgreiche Jugendarbeit geschrieben. Dieser ist allerdings nur mit dem RP+ Abo vollständig zu lesen oder in der gedruckten Samstags-Ausgabe vom 21.01.2023.

Aus Urheberrechtsgründen können wir den Artikel hier nicht veröffentlichen.

Gedächnisfragmente eines ehemaligen Jugendspielers zum Tod von Johannes Hermann Wallhorn

Von Thomas Kubo

Johannes Hermann Wallhorn ist am 14. Dezember 2022 gestorben. Hier sind die Gedächtnisfragmente eines ehemaligen Jugendspielers:

Johannes Hermann Wallhorn, der unter uns immer »Herr Wallhorn« hieß, hat im Pensionsalter mit Leib und Seele die Jugendabteilung aufgebaut und geleitet – mit wechselnder Hilfe verschiedener Übungsleiter, aber stets im Tandem mit Georg Vockensperger, deren beider Dialoge sich bei den wöchentlichen Trainingsstunden mit loriothafter Gleichmäßigkeit wiederholten. Dies geschah teilweise sehr zur Belustigung der Anwesenden.

Neben einer soliden schachlichen Grundausbildung, dessen Fixpunkt die Lehrwerke von Tarrasch und sorgfältige Partieanalysen bildeten, beeindruckt im Rückblick die stoische Gelassenheit im Angesicht einer Horde von Jugendspielern, die nach dem Training am liebsten durch Themenpartien im Blackmar-Diemer-Gambit einen Kontrapunkt setzen wollten.

In Erinnerung bleibt die Hartnäckigkeit, mit der Herr Wallhorn auch Tage später ein analytisches Problem noch beschäftigte, das er stets ohne Computerhilfe zu lösen versuchte (»Von Computern verstehe ich sowieso nichts«). André Wokrina hat mir einmal die Geschichte erzählt, dass Herr Wallhorn nach langer Analyse in Kranenburg den Zug … a6 als die partieentscheidende Fortsetzung entdeckte, die die Spieler am Brett nicht gesehen hatten. Am nächsten Tag tauschte Herr Wallhorn dann die übliche Begrüßungsformel am Morgen auf dem Gang mit einem lakonischen »… a6!« aus, das für ihn in dem Moment die hinreichende kommunikative Information wie auch seine Abendbeschäftigung beschrieb.

Es hatte sich jedenfalls ausgezahlt: Zeitweise spielte Turm Schiefbahn in der NRW-Jugendbundesliga und hatte über 50 jugendliche Mitglieder, was nachweislich auf Herrn Wallhorn und Herrn Vockensperger zurückzuführen war, die ganze Wochenenden dafür opferten: Der erste vornehmlich als Trainer, der zweite als Organisator, beide aber immer als Fahrer und Begleiter. Herr Vockensperger hatte die niedrigere Spielstärke, und er erhielt die Rolle der Zulassungsbeschränkung: Wer Herr Vockensperger schlug, durfte zum Training mit Herrn Wallhorn. Ich weiß nicht, ob die beiden, die sich stets siezten, diese Konstellation jemals explizit ausdachten oder ob sie sich einfach so ergab.

Dass motivierte Jugendspieler natürlicherweise in die Erwachsenenmannschaften vorrücken, ist heute normal, wurde aber damals teilweise argwöhnisch beäugt. Die alten Jugendwarte hatten sich aber zugunsten der Jugend dafür stark gemacht und auch durchgesetzt: Zu Hochzeiten hatte der Verein vier Erwachsenen-Mannschaften, die sich teilweise aus Jugendlichen rekrutierten.

Legendär bleibt die Erwähnung von Starenkästen auf dem Weg zu Mannschaftskämpfen und Turnieren, deren Standort in der Regel vorher mitgeteilt wurde (»An der Stelle müssen wir aufpassen, da steht einer!«). Die sorgfältige Kartierung im Gedächtnis bewahrte aber den notorischen Anti-Raser trotzdem nicht davor, immer mal wieder einen der gefürchteten Zettel zu kassieren, die er dann zähneknirschend aus eigener Kasse bezahlte.

Einige Formeln wie Herr Wallhorns Dr.-Oetker-Witz, den er immer dann brachte, wenn er meinte, dass man eine Figur schlagen müsse (»Man nehme!«), waren teilweise geflügelte Worte.

Zahlreiche strauchelnde jugendliche Vereinsmitglieder lernten auch die didaktischen Fähigkeiten von Herrn Wallhorn im Bereich des Lateinischen zu schätzen, die bei einigen versetzungsgefährdungsmindernd gewirkt haben dürfte. Die betroffenen Lehrer waren Herr Wallhorn via Fernduell bereits nach einiger Zeit bekannt, und es bereitete ihm Freude, wenn er anhand der spärlichen Informationen und der meist noch spärlicheren Kenntnisse der jeweiligen Gegenüber die Klausurinhalte korrekt erraten konnte.

Die Entgegnung zahlreicher Ermahnungen von verschiedenen Seiten, er möge doch weniger rauchen, entgegnete er mit einem heiteren und entwaffnenden »Ich sterb’ doch sowieso.« Nun ist Herr Wallhorn tatsächlich gestorben.

Das »sowieso« in diesem Satz impliziert, es könnte sinnlos gewesen sein.

Das war es mitnichten. Einer ganzen Generation von Kindern und Jugendlichen hat er es ermöglicht, dass sie ihre ersten Schritte auf dem Schachbrett beim Schachklub Turm Schiefbahn gehen konnten. Sie werden sich dankbar an die gemeinsam verbrachten Zeiten erinnern.

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