Erfolg bei der DVM 2024 – U12

Die U12 Vierermannschaft aus Schiefbahn hatte sich mit Linus, Felix, Semih, Anas und Nils sowie unserem Trainer André in drei anspruchsvollen Vorrunden wieder für die Deutsche Meisterschaft in Heidelberg qualifiziert. Unter den besten 20 Mannschaften hatte sich Schiefbahn auf Platz 12 der Setzliste eingeordnet. Die Partien wurden alle mit Digitalbrettern übertragen, so dass wir als „Begleiter“ am Rechner ebenso wie einige Vereinsmitglieder „in der Heimat“ alle Partien mit etwas Zeitverzögerung live verfolgen konnten.

In der ersten Runde ging es mit dem Berliner Schachklub aus Lichtenberg direkt gegen den zweiten der Setzliste. Die DWZ ist bei Jugendlichen ja nur ein grober Maßstab, aber ein durchschnittlicher Vorsprung von über 300 Punkten war dann schon ein Brett. Semih und Felix konnten einen halben Punkt holen, bei Anas war die Hürde zu hoch, und so konnte Linus mit einem Sieg direkt den ersten Achtungserfolg in Form eines Mannschaftspunktes eintüten.

Nachmittags war dann der Hamburger Schachklub der nächste „Brocken“. Um mal die Größenverhältnisse klar zu machen: der HSK hat rund 750 Mitglieder und über 60 Titelträger, Schiefbahn gut 50 Mitglieder (ohne Titel). Felix konnte wieder ein Remis beisteuern, Linus gewinnen und da Semih diesmal leer ausging konnte Nils mit einem fast fehlerfreien Sieg den ersten Mannschaftssieg eintüten.

Mit drei von vier möglichen Punkten ging es in den zweiten Tag. Gegen Brackel eröffnete Felix mit einem halben Punkt die Partien, Nils war chancenlos und Linus konnte mit einem Sieg ausgleichen, so dass es bei 1,5-1,5 schlecht aussah, da Semih nach zwischenzeitlichem Vorteil eine Taktik übersehen hatte und in einem verlorenen Endspiel gelandet war. Hier konnte er sich durch ein Turmopfer noch ins Dauerschach retten und mit dem unerwarteten Remis einen erneuten Mannschaftspunkt sichern.

Nachmittags gab es mit Erlangen erstmals einen Gegner auf Augenhöhe. Felix steuerte den gewohnten halben Punkt bei und nachdem auch Semih und Anas remisiert hatten, blieb es Linus vorbehalten, mit nun unglaublichen 4 aus 4 an Brett 1 die volle Punktzahl für die Mannschaft zu sichern. Hier wollten einige schon das Turnier „abpfeifen“, um das unglaublich gute Abschneiden der fünf Jungs zu konservieren. Vielleicht lag es auch daran, dass wir als einzige einen Schlachtruf hatten. Das führte bei abendlichen Rundgängen der Mannschaft im angrenzenden Zoo schon zu Irritationen im Elefantengehege, tat aber der sehr guten Stimmung keinen Abbruch.

Gegen Oberschöneweide in Runde 5 war leider nichts zu holen: Semih rettete einen starken Brettpunkt, aber die anderen mussten sich geschlagen geben, die erste glatte Niederlage mit 1:3. Auch Gegner Nr. 6, Barnim, war ein dickes Brett. Semihs Niederlage konnte Nils mit einem Sieg ausgleichen, Felix spielte Remis und so kam es auf Linus an. In einem komplizierten Mittelspiel mit Druck auf seinen König, Gegenspiel am Damenflügel und Opfermöglichkeiten im Zentrum konnte der Gegner einen Vorteil Dame gegen Turm erwirken. Tatsächlich ergab sich durch eine studienartige Festung sogar noch eine Remismöglichkeit, aber eine kleine Ungenauigkeit nach rund 7 Stunden (zweite Partie) bedeutete dann doch den Sieg für Barnim.

So lautete für den letzten Spieltag die Devise: die Partien werden ausgespielt und Remis gibt es nur bei klaren Vorteilen als Mannschaft. Der Zugang zum Turniersaal war erstmals für die Betreuer versperrt, weil es am Vortag „Unregelmäßigkeiten“ gegeben hatte. Das ist schon sehr ärgerlich, wenn der Ehrgeiz bei einzelnen Betreuern höher ist als der eigentlich selbstverständliche Fairplay Gedanke. Zum Glück war das wohl die einzige Ausnahme, allgemein war der Umgang miteinander sehr freundschaftlich geprägt.

Als erster kam Felix mit seinem sechsten Remis aus dem Spielsaal. Da die drei verbleibenden Partien alle auf Sieg standen ein sehr guter halber Punkt. Nils konnte einen ganzen Punkt beisteuern und nach Linus Remis stand es 2:1. Passend zur Spannung fiel auch noch die digitale Übertragung aus. Semih brachte aber gleich den ganzen Punkt, und damit den 3:1 Sieg, mit.

Ein unglaublich toller fünfter Platz ergab sich am Ende, dabei hat Schiefbahn 6 seiner 7 Gegner aus der oberen Hälfte der Setzliste bekommen. Dies war vor allem möglich durch eine sehr gute Vorbereitung durch unseren Trainer André, die gute Stimmung in der Mannschaft und natürlich eine ausgezeichnete schachliche Leistung aller fünf Spieler. Bei der Siegerehrung sprang zusätzlich noch die berechtigte (inoffizielle) Ehrung für das coolste Outfit heraus. Der Schlachtruf wurde leider nicht als eigene Kategorie ausgezeichnet, der hätte sicher auch zu einem Pokal gereicht.

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